Cities For Life

Städte gegen die Todesstrafe

Samstag, 30. November 2024, 19:00 Uhr
STIFTUNG GEISSSTRASSE 7

„Cities for Life“ (Städte gegen die Todesstrafe)

Die Stiftung Geißstraße, die nach einem Brandanschlag auf das von Flüchtlingen und Menschen nichtdeutscher Herkunft bewohnte Haus im Jahr 1996 gegründet wurde, setzt sich seitdem mit Veranstaltungen, Initiativen und bürgerschaftlichem Engagement für eine offenere, tolerantere und gerechtere Gesellschaft ein.

Der besonders grausame Vollzug der willkürlich verhängten Todesstrafe an Joseph Süß Oppenheimer im Jahr 1738 war der Beginn antisemitischer und ausländerfeindlicher Ausschreitungen in Stuttgart. Seit 27 Jahren arbeitet die Stiftung Geißstraße daran, die Erinnerung an dieses folgenreiche Unrecht in Stuttgart wachzuhalten. Hier wollen wir in diesem Jahr am internationalen Aktionstag „Cities for Life“ ein Zeichen für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe setzen.

Die Landeshauptstadt Stuttgart, die sich seit mehr als zehn Jahren der weltweiten Initiative der christlichen Gemeinschaft Sant’Egidio zur Abschaffung der Todesstrafe („Cities for Life“) angeschlossen hat, an der über 2.000 Städte weltweit mit jeweils eigenen Aktionen teilnehmen, lädt in diesem Jahr – zusammen mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg, der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. und der Stiftung Geißstraße – zu einer Veranstaltung in den Stiftungssaal in der Geißstraße 7 ein.

Nachdem sich die Stiftung Geißstraße schon längere Zeit in besonderer Weise des Schicksals von Joseph Süß Oppenheimer angenommen hat – und zusammen mit der Landeshauptstadt Stuttgart am 22.11. dieses Jahres den neugestalteten Oppenheimer-Platz offiziell einweihen wird – wollen wir unsere Veranstaltung ebenfalls schwerpunktmäßig diesem Thema widmen.

Doch leider können wir nicht bei einem historischen Rückblick stehen bleiben, sondern müssen uns auch den Aktualitäten zuwenden: So ist die Todesstrafe seit 2023 weltweit wieder vermehrt ausgesprochen und vollstreckt worden; immerhin befindet sich die Zahl der Länder, die sie aussprechen und vollstrecken, auf einem historischen Tiefstand. Die Abschaffung dieser grausamen und unmenschlichen Strafe ist daher leider nicht in Sicht: Ja selbst in Mitteleuropa erheben sich in politischen Parteien immer wieder Stimmen, die nicht ausschließen wollen, über eine Wiedereinführung der Todesstrafe nachzudenken.

Unser gemeinsamer Einsatz gegen diese unmenschliche Strafe bleibt gerade deshalb weiterhin wichtig.

Über Ihre Teilnahme würden wir uns sehr freuen.
Um einen besseren organisatorischen Überblick zu erhalten, bitten wir Sie, sich unter der E-Mail-Adresse der Stiftung Geißstraße (stiftung_at_geissstrasse.de) oder telefonisch (0711/2360201) anzumelden.

Dr. Richard Rudisile
(Gemeinschaft Sant’Egidio Stuttgart)

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