Platzbenennung am 15. Oktober 1998

1998 schien sich Süß Oppenheimers Geburtstag zum 300. Mal wiederholen zu sollen, ohne dass irgend eine Spur in der Stadt, in der er lebte, wirkte und hingerichtet wurde, an ihn erinnerte.
Auf Antrag der Grünen im Stuttgarter Gemeinderat und auf Betreiben der Stiftung Geißstraße 7 wurde ein Platz an der Neuen Brücke, in der Nähe der ehemaligen Münze dazu bestimmt, nach Oppenheimer benannt zu werden.
Am 15. Oktober 1998 enthüllten Oberbürgermeister Dr. Schuster und Ignatz Bubis, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland zusammen mit zahlreichen interessierten Bürgern das Schild „Joseph-Süß-Oppenheimer-Platz“. Damit endete das 260-jährige Schweigen, in das die Bürgerschaft verfallen war, nachdem sie die Hinrichtung des Jud Süß im Stil eines Volksfestes vollzogen hatte. Dass es nicht gelang, dem neu benannten Platz den Charakter eines Hinterhofes zu nehmen, wurde vielfach beklagt und kritisiert.