Erinnerung an Joseph Süß Oppenheimer

Ohne die Stiftung Geißstraße und den langen Atem ihrer Mitglieder gäbe es den Joseph-Süß-Oppenheimer-Platz und den dortigen Gedenkort bis heute nicht. Sie hatte bereits 1998 die Benennung des Platzes erwirkt, um an das himmelschreiende Unrecht und den Mann, dem es widerfahren ist, zu erinnern. Die Umgestaltung dieses vernachlässigten Platzes ließ dann allerdings 26 Jahre auf sich warten.
Die Umgestaltung dieses vernachlässigten Platzes ließ dann allerdings 26 Jahre auf sich warten. Über die ganze Zeitspanne hinweg hat die Stiftung die Erinnerung an Oppenheimer wachgehalten, hat Texte verfasst und die Stadtgesellschaft zu Vorträgen, Lesungen und historischen Stadtspaziergängen eingeladen. Auch bei der Planung und Gestaltung des Platzes haben die Mitglieder mitgewirkt.
Das Projekt „Ein Platz für Joseph Süß Oppenheimer“ passt thematisch zum Zweck der Stiftung. Gegründet wurde sie 1996 infolge eines Brandanschlags auf das Haus Geißstraße 7, in dem Geflüchtete und Migranten lebten. Sieben Menschen verloren bei der größten Brandkatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg ihr Leben. Sich für ein tolerantes Zusammenleben und gegen Fremdenfeindlichkeit zu engagieren, war und ist die Absicht der Gründungsmitglieder. Die Beschäftigung mit dem Antisemitismus spielt dabei immer wieder eine Rolle. Auch bei den von der Stiftung initiierten Projekten „Zeichen der Erinnerung“, die an die Deportation von Menschen in der NS-Diktatur erinnern, stand dies an zentraler Stelle.
Antisemitismus ist kein nur historisches Phänomen. Diese Form des menschenfeindlichen Denkens und Handelns erlebt gerade starken Zuspruch. So kam die Fertigstellung des Joseph-Süß-Oppenheimer-Platzes mit seinem Gedenkort zwar spät, dennoch zur rechten Zeit.
Die Einweihung des Erinnerungsortes für Joseph Süß Oppenheimer und das Besuchsprogramm für Garry Fabian und Familie wurde in dankenswerter Weise unterstützt von der Bürgerstiftung Stuttgart.
