Grab- und Denkmale heroischer Männlichkeit. Mit Kai Artinger auf dem Pragfriedhof

Kritische Gänge

Samstag, 13. September 2025, 11:00 Uhr
Treffpunkt: Haupteingang Pragfriedhof, Friedhofstraße 44

Der „private“ Gefallenenkult der Familien Mohn und Stauss für ihre Söhne und die Kriegstoten des Ersten Weltkriegs auf dem Pragfriedhof

Im Rahmen unserer Kritischen Gänge begeben wir uns dieses Mal mit Kai Artinger auf die Spuren einer speziellen Art der Erinnerungskultur: Auf dem Pragfriedhof befinden sich die ungewöhnlichen Gräber der Stuttgarter Familien Stauss und Mohn, die zugleich Gefallenendenkmäler für ihre im Ersten Weltkrieg getöteten Söhne sind. Die Mohns beauftragten den damals bekanntesten Bildhauer Stuttgarts und Württembergs, Daniel Stocker (1865–1957), mit der Anfertigung einer Skulptur, die sowohl Grabmal als auch Gefallenendenkmal ist. Stocker schuf mit seinem gefallenen Jüngling eine Art „personalisiertes“ Kriegerdenkmal, das mit Schwert und Stahlhelm zentrale Symbole des Kults um die Weltkriegstoten verwendet. Die Stauss’ ließen den Berliner Bildhauer Max Bezner die lebensgroße Bronze eines Jünglings mit Schwert anfertigen, die in Form und Inhalt Parallelen zu Stockers Werk aufweist. Beide Gräber sind sowohl privat als auch öffentlich.
Nach Graevenitz’ Mutter Heimat auf dem Waldfriedhof Degerloch beschäftigt sich dieser Spaziergang mit Facetten der „privaten“ Gedenkkultur, die auf einem Friedhof immer auch öffentlich ist.

Samstag, 13. September 2025, 11 Uhr
Treffpunkt: Pragfriedhof, am Haupteingang, Friedhofstraße 44
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