Die Brandkatastrophe am 16. März 1994

- eine rassistische Tat?

Unsere Rechercheergebnisse

Ein Schild am Eingangsbereich informiert über die Gründungsgeschichte der Stiftung.
Ein Schild am Eingangsbereich informiert über die Gründungsgeschichte der Stiftung. © Stiftung Geißstraße

Am Haus Geißstraße 7 ist eine Tafel angebracht.
Sie erinnert daran, dass in diesem Haus am 16. März 1994 sieben Menschen ihr Leben durch einen Brandanschlag verloren.

Die Stiftung Geißstraße, die sich nach dem Brandanschlage gründete, baute das Haus wieder auf und nimmt darin Menschen aus aller Welt auf. Sie arbeitet dafür, dass unterschiedliche Lebensstile und Nationalitäten zusammenfinden.
Sie bemüht sich durch Erinnerungsprojekte aus historischem Unrecht für die Zukunft zu lernen.

War die Brandstiftung die Tat einer einzelnen, einer hoch problematischen Person?
Oder stand sie doch in der damaligen Reihe unheilvoller Anschläge wie in Mölln, Rostock und Lichtenhagen, die durch rassistische Vorurteile und Hass auf Geflüchtete motiviert war?

Der Stiftungsrat hat den Juristen und Anwalt Roland Kugler um Recherche und Analyse gebeten.
Kugler hat die Berichterstattung und das Strafurteil analysiert. Er kommt zur Einschätzung, dass der Täter Joachim H. 1996 zu Recht und mit richtiger Begründung verurteilt wurde:

Wegen Mordes in sieben Fällen, wegen versuchten Mordes in 86 Fällen und wegen Brandstiftung in 8 Fällen erhielt der Täter eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung. Aufgrund anhaltender Gefährlichkeit befindet er sich dort noch bis heute.
Das Motiv für die entsetzliche Tat in der Geißstraße lag zuerst in seiner psychopathischen Persönlichkeitsstruktur. Er hat sich zuweilen wirr ausländerfeindlich geäußert.
Es finden sich jedoch keine Anhaltspunkte, ihn als Rassisten bezeichnen zu können.

Lesen Sie hier die Recherche:

  • Die Brandnacht
    Dokumentation über die Brandnacht 1994 mit Augenzeugenberichten zur Brandkatastrophe und unseren Recherche-Ergebnissen zum Tatmotiv.